Das Gewächshaus im Winter nutzen - Überwinterung und Pflege-Guide

🪴 Pflanzen winterfest machen und richtig lagern

Der wichtigste Schritt ist die Auswahl und Vorbereitung deiner Pflanzen für die kalten Monate. Die meisten Kübelpflanzen benötigen eine kühle, aber frostfreie Umgebung.

Überwinterungstipps für Kübelpflanzen

• Vorbereitung: Reduziere das Gießen deiner Kübelpflanzen bereits ab Herbst. Entferne alle kranken, gelben oder abgestorbenen Blätter, um Pilzbefall vorzubeugen.
• Standort: Stelle die Pflanzen an einen hellen Platz im Gewächshaus. Achte darauf, dass sie nicht direkt an der kalten Scheibe stehen.
• Kontrolle: Überprüfe die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge (wie Schildläuse oder Spinnmilben), die sich in der geschützten Wärme schnell ausbreiten können.
• Gießen: Gieße nur sehr sparsam und ausschließlich an frostfreien Tagen, damit die Wurzelballen nicht austrocknen.

Frühanbau und Winterschutz

Einige Gemüsesorten, wie Feldsalat, Spinat oder Winterportulak, kannst du auch im Gewächshaus erfolgreich über den Winter anbauen. Sie profitieren vom Schutz vor Wind und starkem Frost.

✨ Pflege und Reinigung: Licht und Luft sind entscheidend

Gerade im Winter, wenn die Tage kurz sind, ist eine maximale Lichtausbeute extrem wichtig für deine Pflanzen. Gleichzeitig musst du auf eine gute Luftzirkulation achten.

• Scheiben reinigen: Säubere die Verglasung (innen und außen) gründlich von Algen und Schmutz. Jedes bisschen mehr Licht ist für das Pflanzenwachstum entscheidend.
• Lüften an milden Tagen: Lasse an sonnigen, frostfreien Tagen (auch wenn es nur für kurze Zeit ist) die Fenster oder Türen offen. Dies reduziert die Luftfeuchtigkeit und verhindert die Entstehung von Pilzkrankheiten (z.B. Grauschimmel). TIPP: Ein automatischer Fensterheber kann die Lüftung selbsttätig regulieren.
• Schneelast: Kontrolliere bei starkem Schneefall das Dach deines Gewächshauses und befreie es von schweren Schneemassen, um die Konstruktion zu entlasten.

🌡️ Isolation und Frostfreiheit

Nicht jedes Gewächshaus muss beheizt werden. Wenn du aber frostfrei überwintern musst, solltest du dir über die Isolierung und gegebenenfalls eine Zusatzheizung Gedanken machen.

• Isolierung: Hast du Hohlkammerplatten (HKP), genießt du bereits einen besseren Isolierwert als bei Echtglasscheiben aus Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Für ein Gewächshaus, das im Winter intensiv genutzt oder beheizt werden soll, sind 10 mm oder 16 mm starke Hohlkammerplatten oft eine energieeffiziente Wahl der Verglasung. Unabhängig davon kannst du die Innenseiten mit Luftpolsterfolie auskleiden – dies reduziert Wärmeverluste erheblich.
• Frostwächter: Für die meisten Überwinterungen genügt ein kleiner, elektrischer Frostwächter mit Thermostat. Dieser springt nur an, wenn eine kritische Temperatur (z.B. +3 °C) unterschritten wird.

🔥 Gewächshausheizung: So bleibt es wohlig warm

Wenn du frostempfindliche Pflanzen (wie Kübelpflanzen, Zitrusgewächse oder bestimmte Gemüsesorten) überwintern möchtest oder im Frühjahr sehr früh aussäen willst, kommst du um eine Gewächshausheizung nicht herum. Wichtig ist, die richtige Heizmethode und einen zuverlässigen Frostwächter zu wählen.

Effiziente Heizsysteme im Überblick

• Gas- oder Petroleumheizungen: Ideal für kleine bis mittlere Gewächshäuser. Sie sind flexibel, da sie keinen Stromanschluss benötigen. Aber Achtung: Sie produzieren Kohlendioxid (CO2) und vor allem Petroleumheizungen erzeugen Wasserdampf, was eine regelmäßige Lüftung unerlässlich macht, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
• Elektrische Heizlüfter/Frostwächter: Sehr wartungsarm und präzise steuerbar über ein Thermostat. Sie sind besonders gut als Frostwächter geeignet, die nur bei Unterschreiten einer kritischen Temperatur (z.B. +5 °C) anspringen. Sie sind in der Anschaffung relativ günstig, leistungsstarke Geräte können aber bei Dauerbetrieb hohe Stromkosten verursachen.
• Wassergeführte Heizsysteme: Ähnlich einer Zentralheizung, erwärmt über einen externen Kessel (z.B. Holz, Pellets oder Gas). Dies ist meist nur für sehr große und professionell genutzte Gewächshäuser sinnvoll.

Tipps zur Wärmespeicherung und Energieeinsparung

• Isolierung: Zusätzlich zur Verglasung solltest du in der kalten Jahreszeit eine Innendämmung mit Luftpolsterfolie anbringen. Dies reduziert den Wärmeverlust um bis zu 50%.
• Thermostat: Nutze unbedingt einen präzisen, digitalen Thermostaten! So heizt du nur, wenn es wirklich nötig ist, und sparst Energie.
• Wärmespeicher: Schwarze Wassertonnen oder -flaschen im Gewächshaus speichern tagsüber die Sonnenwärme und geben sie nachts langsam wieder ab. Dies kann Temperaturspitzen abfedern.