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31.10.25

gewaechshaus-glas-hohlkammerplatten-vergleich

Gewächshaus - Glas oder Kunststoff? Welche Verglasung ist die beste Wahl für dich?

Die Wahl der richtigen Verglasung ist entscheidend für den Erfolg deiner Pflanzenzucht. Erfahre hier, ob Glas oder Kunststoff (Polycarbonat) besser zu deinen Bedürfnissen passen. Tipp: In unserem Onlineshop findest du auch Modelle mit cleverer Kombi-Verglasung!

Stehst du vor der Entscheidung, welches Gewächshaus du kaufen sollst, ist die Frage nach dem Verglasungsmaterial oft die schwierigste. Soll es die klassische Optik und hohe Lichtdurchlässigkeit von Glas sein, oder doch die Bruchsicherheit und bessere Isolierung von modernen Kunststoff-Stegplatten? Hier findest du den detaillierten Vergleich, der dir die Entscheidung erleichtert.


🔍 Die Verglasungsarten im Detail

1. Glas: Der Klassiker mit Tradition

Vitavia Gewächshaus Sirius mit ESG-Verglasung

Glas wird seit Jahrhunderten im Gewächshausbau eingesetzt und überzeugt vor allem durch seine hohe Lichttransmission und ästhetische Klarheit. Man unterscheidet hauptsächlich:

  • Einfaches Blankglas (Gartenglas): Die günstigste Variante, aber sehr bruchanfällig und bietet die geringste Isolierung.
  • Sicherheitsglas (ESG, Einscheiben-Sicherheitsglas): Die heute meist empfohlene Glasart. Es ist 5-7 Mal widerstandsfähiger als normales Glas. Im Bruchfall zerfällt es in kleine, stumpfe Krümel, was das Verletzungsrisiko deutlich minimiert. Es ist ideal für eine glasklare, langlebige Optik.
  • Nörpelglas (Hammerschlagglas): Durch seine Struktur bricht es das Licht und sorgt für eine gleichmäßigere Streuung, was die Gefahr von Verbrennungen bei praller Sonne (Brennglas-Effekt) reduziert.
  • Doppelverglasung: Ähnlich wie bei Fenstern für Wohngebäude verbessert es die Isolierung deutlich, ist aber teurer und schwerer.

Ein großer Vorteil von Glas ist seine UV-Beständigkeit – es vergilbt nicht und bleibt über Jahrzehnte klar.

2. Kunststoff: Die moderne und isolierende Alternative

Vitavia Gewächshaus Uranus 8300 mit 6 mm HKP-Verglasung

Im Bereich Kunststoff dominieren heute sogenannte Hohlkammerplatten oder Stegplatten, meist aus Polycarbonat (PC) oder seltener aus Acrylglas (PMMA, wie z.B. Plexiglas). Ihre Struktur aus mehreren Lagen und Luftkammern macht sie leicht, bruchsicher und hervorragend isolierend.

Verschiedene Stärken bei Stegplatten:

Die Dicke der Platte und die Anzahl der Kammern beeinflussen die Isolierleistung und Stabilität (der U-Wert gibt die Isolierung an: je kleiner, desto besser).

  • 4 mm bis 6 mm (Doppelsteg): Die dünnste und günstigste Standardausführung. Bietet eine leichte Verbesserung der Isolierung im Vergleich zu Einfachglas. Meist ausreichend für reinen Früh- und Sommeranbau.
  • 8 mm bis 10 mm (Doppel- oder Dreifachsteg): Guter Kompromiss aus Lichtdurchlässigkeit, Isolierung und Preis. Eignet sich schon gut für eine verlängerte Gartensaison.
  • 16 mm (Mehrfachsteg/Doppel- oder Sechsfachkammer): Bietet eine sehr hohe Isolierleistung (niedriger U-Wert). Ideal, wenn Du das Gewächshaus ganzjährig nutzen oder beheizen möchtest, da die Heizkosten deutlich gesenkt werden.

Hochwertige Stegplatten besitzen oft eine UV-Schutzschicht (wichtig, um Vergilben zu verhindern) und eine Anti-Tropf-Beschichtung (reduziert Kondenswasserbildung).


🌿 Geeignete Pflanzenkulturen je nach Verglasung

1. Geeignet für Gewächshäuser aus Glas (hohe Lichtintensität, weniger Isolation)

Glas ist ideal für Pflanzen, die maximale Helligkeit benötigen, da es das Licht am wenigsten filtert. Gleichzeitig ist es gut für Kulturen, die eine gute Belüftung und weniger starke Temperaturschwankungen durch Hitzestau im Sommer benötigen (durch schnelles Abkühlen in der Nacht).

  • Tomaten & Gurken: In der Hauptsaison (Frühling bis Herbst) bietet Glas die nötige Lichtfülle.
  • Sämlinge und Jungpflanzen: Für die Anzucht im Frühjahr, wenn jedes Quäntchen Licht zählt.
  • Mediterrane Pflanzen: Zitrusfrüchte, Oleander oder Olivenbäume, die im Winter nur einen kühlen, aber sehr hellen Platz benötigen.
  • Zierpflanzen: Orchideen oder Kakteen, die viel direktes Licht lieben (Achtung: hier ist im Sommer eine Schattierung notwendig!).

2. Geeignet für Gewächshäuser aus Kunststoff/Stegplatten (hohe Isolation, gestreutes Licht)

Kunststoffplatten bieten durch die Kammern eine deutlich bessere Isolierung. Dies hält die Wärme im Winter besser und schützt im Sommer vor der schärfsten Mittagssonne, da das Licht gestreut wird. Sie sind die beste Wahl für die ganzjährige Nutzung.

  • Exotische und tropische Pflanzen: Orchideen, Zitronenbäume, Papaya oder Ananas, die auch im Winter konstant höhere Temperaturen benötigen.
  • Wintergemüse und Kräuter: Für die Überwinterung von Kulturen oder den Anbau von Salat und Spinat in der kalten Jahreszeit.
  • Wärmeliebende Kulturen: Chilis und Paprika, die eine konstante Wärme ohne extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht benötigen.
  • Generell für beheizte Gewächshäuser: Die bessere Dämmung senkt die Heizkosten massiv.

⚖️ Glas vs. Kunststoff: Vorteile und Nachteile im Vergleich

Die Wahl hängt stark davon ab, wie Du dein Gewächshaus nutzen möchtest und welche Prioritäten Du setzt.

Kriterium Glas (Sicherheitsglas) Kunststoff (Polycarbonat-Stegplatten)
Lichtdurchlässigkeit Sehr hoch (bis zu 90%), klare Sicht Hoch, aber je nach Stärke etwas geringer, streut das Licht besser
Isolierung Gering (außer bei Doppelverglasung) Sehr gut (besonders dicke Stegplatten), senkt Heizkosten
Bruchsicherheit Bruchfest, aber nicht bruchsicher; kann bei starkem Hagel Schaden nehmen Extrem hoch (praktisch unzerbrechlich), hagel- und stoßfest
Gewicht & Montage Sehr schwer, benötigt ein stabiles Fundament, aufwendigere Montage Sehr leicht, einfache Montage, oft ohne schweres Fundament möglich
Langlebigkeit Sehr hoch (über 30 Jahre), vergilbt nicht, kratzfest Geringer (ca. 10-20 Jahre), kann ohne UV-Schutz vergilben und verkratzen
Optik Klassisch, edel, transparent Modern, aber leicht milchig/strukturiert, weniger freie Sicht
Preis Höher (besonders bei Sicherheits- oder Doppelglas) Günstiger (besonders dünne Platten), aber gute Qualität kostet

⭐ Fazit: Welches Material passt zu Dir?

Letztlich kommt es auf deine persönlichen Ansprüche an. Beide Materialien bieten hervorragende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Pflanzenzucht!

Der beste Kompromiss: Die Kombi-Verglasung

Vitavia Gewächshaus Aphrodite 7800 mit Kombi-Verglasung

Du musst dich nicht zwingend für eine Verglasungsart entscheiden. In unserem Onlineshop findest du auch Gewächshäuser mit Kombi-Verglasung, die die Stärken beider Materialien vereinen:

Vorteil der Kombi-Verglasung (Dach HKP, Seiten ESG): Die Hohlkammerplatten (HKP) im Dach bieten eine hervorragende Isolation und schützen deine Pflanzen optimal vor dem gefürchteten Brennglas-Effekt durch gestreutes Licht. Gleichzeitig genießt du durch das kristallklare Sicherheitsglas (ESG) an den Seiten die edle Optik und den ungetrübten Blick in dein Gewächshaus. Ein idealer Mix aus Ästhetik, Sicherheit und Isolierung!

Unsere Gewächshäuser mit Kombi-Verglasung

  • Wähle Glas, wenn...
    • dir die Optik und die klare Durchsicht am wichtigsten sind.
    • du eine maximale Lichtdurchlässigkeit für deine Pflanzen brauchst.
    • du eine sehr lange Lebensdauer und Kratzfestigkeit wünschst.
    • du bereit bist, mehr in die Anschaffung und gegebenenfalls in Heizung zu investieren.
  • Wähle Kunststoff, wenn...
    • du das Gewächshaus ganzjährig oder sehr früh im Jahr nutzen möchtest (wegen der besseren Isolation).
    • du in einer Region mit viel Wind oder Hagel wohnst (wegen der Bruchsicherheit).
    • du das Gewächshaus selbst aufbauen möchtest und ein geringeres Gewicht bevorzugst.
    • dein Budget eine Rolle spielt und Du Heizkosten sparen möchtest.

Alle Gewächshäuser im Onlineshop


⭐ Schlusswort

Unabhängig vom Material solltest du immer auf eine gute Belüftung achten! So vermeidest du Hitzestau im Sommer und zu hohe Luftfeuchtigkeit, die Pilzkrankheiten begünstigt.

Titelbild: KI-generiert, Bilder im Text © E.P.H. Schmdit & Co GmbH